Anton Mahl zu Besuch in Bühl

Bühl (par) – „Am Anfang war dort nichts“ – mit diesen kargen Worten begann Pfarrer Anton Mahl seinen Rückblick auf das 50jährige Jubiläum der Pfarrei North Horr in Kenia, die seit über 30 Jahren vom Eine-Welt-Verein Keniahilfe unterstützt wird. Mahl, der sich derzeit mit seiner kenianischen Haushälterin und Assistentin Angela Rottrich zum Heimaturlaub in Deutschland aufhält, nutzt diese Gelegenheit, um möglichst viele Projektpartner und Unterstützer persönlich aufzusuchen. Im Gepäck hat er einen rund 30minütigen Film, der mit seiner Mischung aus aktuellen Aufnahmen vom Leben und Wirken in Nordkenia und Archivaufnahmen von den Anfängen der Missionierung in den frühen 60er Jahren die Mitglieder der Bühler Keniahilfe in besonderer Weise berührte. Neben dem
ersten Vorsitzenden Hansjörg Willig waren schließlich schon etliche
Mittelbadener in den letzten Jahren nach Nordkenia gereist, um u.a. im
Hilfsprojekt North Horr nicht nur finanzielle sondern auch praktische
Unterstützung zu leisten.


Im Anschluss an den Film gaben Anton Mahl und Angela Rottrich einen Überblick über die aktuelle Lage in der Pfarrei, die 40.000 Menschen umfasst, von denen inzwischen 4.000 Christen geworden sind. Mahl, der gemeinsam mit seinem katholischen Mitbruder Hubert Mößner von der Diözese Augsburg nach North Horr entsandt wurde, kümmert sich gemeinsam mit dem kenianischen Priester John Mugoro neben der seelsorgerischen Arbeit um den Schulunterricht und die Leitung der Station, die unter anderem auch ein Krankenhaus, einen Kindergarten und eine Werkstatt umfasst, und damit zu einem Infrastrukturzentrum in der Region geworden ist, auf das sich die Menschen verlassen können. Dies, so Mahl, ging einher mit der Entwicklung des Vollnomadentums des Gabravolkes zu Halbnomaden. Ein Großteil der Familien sei inzwischen ansässig geworden, die Viehherden würden im Wechsel von einzelnen Familienmitgliedern betreut werden. Im Bereich der Bildung und der Krankenversorgung habe der kenianische Staat in den letzten Jahren etliches getan, allein, der letzte Schliff fehle oft. So würden zwar Schulräume gebaut, aber keine Möbel zur Verfügung gestellt. Gebe es dann Möbel, fehlten Computer…


Hier sei es nach wie vor sehr wichtig, so Mahl, das Organisationen wie die Keniahilfe bereitstünden, um die bestehenden Lücken aufzufüllen, denn Bildung sei das entscheidende, schließlich sollten die Kenianer ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Niklas Rauffmann, Sohn des zweiten Vorsitzenden des Vereins, zeigte sich von Mahls Vortrag derart beeindruckt, dass er sich spontan entschloss, in den Frühjahrsemesterferien 2015 für zwei Monate nach North Horr
zu reisen, um die Arbeit der drei Pfarrer zu unterstützen.

Hansjörg Willig, der Vorsitzende des Eine-Welt-Verein Keniahilfe betonte, der Bildungsansatz sei stets der zentrale Punkt bei der Unterstützung gewesen. Als kleine Bilanz der Hilfsmaßnahmen der letzten Monate verwies er auf Spenden in Höhe von 12.500 Euro für North Horr, u.a. für ein Klassenzimmer, verbesserte Umzäunungen und Ausbildungspatenschaften – dieser Betrag kommt vom Gernsbacher Albert-Schweitzer-Gymnasium – 8.500 Euro für weitere Ausbildungspatenschaften, 4.000 Euro für das Irene Girls Trainings Centre, die einzige Berufsschule für Mädchen in Nordkenia und schließlich 5.000 Euro für ein Waisenprojekt in der
kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Bildunterschrift: (von links nach rechts) Hansjörg Willig, Vorsitzender der Bühler Keniahilfe, Angela Rottrich, Pfarrer Anton Mahl und Vereinsmitglied Niklas Rauffmann, der Anfang 2015 für zwei Monate nach North Horr gehen wird, um die Arbeit der Pfarrei zu unterstützen.

 

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